Samstag, 21. Januar 2012

疲れ様でした。。。

*ächz*

Nur noch 15 Seiten über den Einfluss des Buddhismus auf den Ausgang des Genpei-Krieges wie er im Heike Monogatari geschildert ist und ich habe alle 6 Reports für dieses Semester endlich geschafft. Das habt ihr davon, Taira, dass ihr Nara abgefackelt habt! Selbst die heiligen Kampfhühner entscheiden sich gegen euch! (ò.ó)

Ansonsten gibt es derzeit keine Fotos da ich fast nur daheim oder in der Bibliothek sitze um zu schreiben. Nächsten Mittwoch geht es auch los mit den 3 Abschlussprüfungen in Japanisch, aber dafür zu lernen, dazu komme ich derzeit gar nicht, weil mich die Vorlesungen so beschäftigt halten. Außerdem muss ich für Mittwoch noch eine Präsentation vorbereiten, aber das wird nicht so wild, da auf Englisch.

Zwischendurch heitere ich mich etwas auf indem ich Ramen essen gehe und den ein oder anderen Onsen besuche. Vorgestern waren wir in einem Onsen der so ein elektrisches Bad hatte, das war überraschend angenehm. Ein wenig wie wenn einem die Gliedmaßen einschlafen, nur halt schön am Rücken, was einen netten Massageeffekt hatte.

Am 31.01. ist die letzte Prüfung und ab dann gibt es endlich etwas was man Ferien nennen kann. Die halbe Woche um Neujahr war zwar angenehm, aber auch vollgestopft mit Gedanken an die Reports, also nicht sehr erholsam. In den Ferien will ich endlich K-On!, Usagi Drops und Akutagawas "Kappa" fertig übersetzen. Viel Zeit bleibt ja nicht, am 14. kommt Stephanie, und zwei Wochen später Wolfi und Dom und sobald die beiden weg sind... geht es nach Okinawa!

Genau... ich hab den Flug nach Okinawa gebucht! Dekandnter geht es nicht mehr, aber es war so billig! Weniger als 100 Euro und knappe 10 Euro pro Tag für die Übernachtung im Hostel. Der Plan ist, 5 Tage in Naha zu verbringen und dann weiter zu pendeln für 5 Tage auf die Miyako-Inseln, die nochmal südlicher liegen. Ich erwarte mindestens 25 Grad! Auf Miyako gibt es übrigens eine Art deutsches Vergnügungsviertel mit einem nachgebauten Schloss und so Kram. Ich freue mich auf Schweinsbraten am Strand! ;-)

Miyako... sieht übrigens so aus:


Und auch DAS ist Miyako:


Oh ja.... ich freue mich auf diese Ferien, das werden die epischsten Ferien EVER!

Mittwoch, 11. Januar 2012

Nagahama und Hikone

Letztes Wochenende war ich - da ich noch ein Tagesticket für die Bahn von der Fahrt nach Tokyo über hatte - auf einem Kurztrip am Biwa-See. Auf dem Plan standen Nagahama, die Partnerstadt von Augsburg, und Hikone, das für sein Schloss überregional bekannt ist.

Nagahama war ziemlich aufregend. Die ganze Stadt versprüht immer wieder europäisches Flair, sei es das Bahnhofsgebäude oder auch die viele Glaswerkstätte die in der ganzen Stadt verteilt sind. Gleichzeitig sieht man jedoch schöne Straßen bestehend aus den typischen Machiya (traditionelle japanische Wohnhäuser) die auf einen großen Buddhistischen Tempel führt. Das war eine ziemlich spannende Mischung. In Nagahama gibt es weiterhin ein Actionfigurenmuseum das ganz nett aber etwas teuer war, und natürlich die Burg am Biwa-See. Das ganze ist allerdings Augenwischerei, die Burg, ursprünglich von Toyotomi Hideyoshi im Jahre 1574 errichtet, wurde  kurzerhand 1615 demontiert und die Materialien wurden genutzt um das Schloss Hikone zu bauen. Warum steht dann nun also eine Burg? Zement! 1983 neu errichtet und von außen hübsch anzusehen, von innen jedoch moderner Innenausbau mit einem kleinen aber interessanten Museum. Vom Turm oben hat man außerdem eine schöne Sicht über die Stadt und den Biwa-See, der japans größter Binnensee und wirklich extrem groß ist. Wer am Biwa-See unterwegs ist: Nagahama ist ein Besuch wert! Der Daitsuji (buddh. Tempel) übrigens auch, vor allem der Innenbereich. Ich war ungelogen ganz alleine in dem Tempel und konnte überall herumstöbern... der Garten war großartig. :)













Hikone war nun auch noch auf dem Plan. Im Gegensatz zu Nagahama ist das Schloss Hikone allerdings noch im Originalzustand und steht umrahmt von historischen Gebäuden, Wasser und Mauern oben auf einem Berg.
Der Eintritt ermächtigte zum betreten des Gebäudes - da gab es allerdings nichts zu sehen. Einmal in der Schlange kam man nicht mehr raus und kletterte in 30min einmal hoch und wieder runter. Durch ein ansonsten völlig leeres Gebäude. Alt, hübsch... aber eben nicht sehr spannend. Das Ticket erlaubte mir dann allerdings noch in einen angrenzenden Garten zu gehen und dort habe ich dann den Tag ausklingen lassen, bevor ich wieder durch das absolut ausgestorbene Hikone zum Bahnhof und von dort aus heim nach Yamashina begeben habe.... Zusammenfassend kann ich auch über Hikone sagen: definitiv einen Besuch wert. Die Burg ist wirklich schön und das ganze Gelände hat einen unglaublichen Schauwert. Allerdings hat mir Nagahama besser gefallen, dort gab es einfach mehr zu sehen und die Stadt selber war nicht so unglaublich ausgestorben. Aber ich habe auch nicht viel von Hikone gesehen, vielleicht war ich nur an den falschen Stellen. :)








Mittwoch, 4. Januar 2012

Silvester

Silvester sollte es also nach Tokyo gehen. Spontan. Ohne Geld. Ohne Plan.
Es sah auch lange Zeit so aus als würde das so bleiben, aber es kam dann doch ganz anders als gedacht.

Die Fahrt hin war planmäßig planlos, insgesamt 9 Stunden haben wir von Yamashina nach Tokyo gebraucht, eine 30min Pause im Sukiya in Hamamatsu eingeschlossen. Die Fahrt war... nun, anstrengend, aber da ich nicht alleine war trotzdem lustig. Außerdem gab es zum ersten mal den Fuji zu sehen!


In Tokyo angekommen haben wir nicht viel gemacht, alle waren ziemlich kaputt von der Fahrt. Während die Mädels in ihr Hotel eingecheckt haben habe ich mich mit Shoichiro getroffen. Danach haben wir uns in Asakusa getroffen und ein wenig Zeug beim Chinesen gegessen (die goldene.... "Wolke"... ja....) und dann auf nach Shibuya auf ein Bierchen. Vorher noch beim berühmten Hund Hachiko vorbeigeschneit und - natürlich - das Foto mit Hund gemacht. Das erste mal Großstadtjungle und Straßen voller Massen an Menschen. Beeindruckend, wirklich. Shoichiro meinte nur, heute seien ja so wenig Menschen unterwegs, da sich Silvester nähert und die Tokyoter dann aufs Land zur Familie fahren. Ähm... ja! Entgegen meinen ursprünglichen Plänen, die Nacht da zu verbringen wo es sich halt anbietet, habe ich alle 3 Nächte bei Shoichiro verbracht. Danke nochmal dafür!!



Am nächsten Tag ging es früh raus, denn ich wollte mir einmal im Leben die Comiket anschauen, den größten Markt für selbstgezeichnete Comics weltweit. Es war... beeindruckend. Viele Kostüme, hunderttausende Besucher und einfach nur Menschenmassen. Mehr als einen  Tag würde es mich dort niemals hinziehen, aber es war definitiv ein Erlebnis! Und Monorail bin ich auch gefahren, juchu!







Danach hat uns Shoichiro noch zu Shimbashi geführt wo es einige gigantische Hochhäuser zu sehen gab. Ich war seit 2 Tagen einfach die ganze Zeit nur am Glotzen und Staunen. Osaka war schon beeindruckend, aber Tokyo ist ganz einfach gesagt atemberauebend, und zwar im doppelten Wortsinn. Es ist gigantisch beeindruckend aber gleichzeitig auch bedrückend beengend. Wohnen möchte ich dort jedenfalls nicht. Achja und dort gab es eine Uhr. Als ich sie sah, meinte ich: "die sieht aus wie von Miyazaki persönlich". Was stand auf dem Schild drunter? Klar! Designed by Miyazaki Hayao! HA! :D Das Recruit Gebäude... für alle Freunde von Herrn W.s Unterricht... musste sofort an Tanaka denken. :)







Nächster Stopp: Harajuku. Ich will da nie wieder hin! Es ist ein pinkes, glitzerndes Shoppingparadies aus der Hölle! Immerhin gab es Kaffee und Kuchen, deswegen war es noch erträglich. :)






Nach Einbruch der Dunkelheit liefen wir noch ziellos in Kabukicho herum, weil wir erst ab 21 Uhr das Izakaya gebucht hatten, aber ich konnte ganz eifrig Fotos machen.  Nach einem kurzen Abstecher in den völlig überfollten British Pub hieß es wieder einmal all you can drink und es wurden gefühlte unendlich viele Platten Essen aufgefahren. Der Abend war hervorragend, auch wenn wir einige Leute dann heimbegleiten mussten und das Ganz in der teuersten Taxifahrt meines Lebens endete, die ich jedoch - und dafür kann ich gar nicht genug Danken - nicht selber gezahlt habe. Aber zu Hause wartete ja ein weiches Bett bei Shoichiro auf mich. Inklusive Blick auf den Fuji vom Balkon!











Es brach dann also der 31. an. Am Abend sollte ich mit Shoichiros Familie schön ruhig und gediegen unter dem wärmenden Heiztisch feiern, aber am Vormittag ging es noch nach Akihabara, Technikstadtteil und Nerdkultur in Reinform. Das war teilweise sogar für mich zu viel, wenn knapp bekleidete Damen mit Katzenohren und Dienstmädchenkostüm dich in ihr Kaffee locken wollen.




Nach einem kurzen Mittagessen beim Inder ging es dann noch rauf auf den Tokyo Tower. Muss man einfach mal mitnehmen, wenn man schon da ist. Ich hab den Sonnenuntergang mitgenommen und oben einen Kaffee getrunken, um Tokyo mal bei Nacht zu sehen.










Leider leider sind die meisten Nachtfotos mangels Objektiv und Stativ und auf Grund der spiegelnden Scheiben nicht sehr gelungen. Ich hoffe sie sagen euch trotzdem zu.

Nun denn, nachdem ich wieder zu Shoichiros Elternhaus zurückgefahren war, wurde ich dort erstmal zum Essen eingeladen und dann haben wir den Abend ruhig verbracht. Mit Hunden, Bierchen und TV. Kurz vor Mitternacht sind wir dann mit dem Fahrrad zum Tempel gefahren, haben die Glocke geläutet, Amazake getrunken und sind dann mit dem Rad zurück zum Apartement. Nicht jedoch, ohne vorher am Ghibli-Museum vorbeizuradeln! Übrigens habe ich kaum Leute gesehen. Auch keine Rakete und keinen einzigen Knaller gehört. Neujahr in Japan ist eine ausgesprochen ruhige Sache.




Am nächsten Morgen hieß es dann Abschied. Von Shoichiro, Tokyo und dem faulen Leben des Nichtstuns. Natürlich gab es vorher noch 9 Stunden Zugfahrt zu meistern und: Wir haben knapp ein größeres Erdbeben verpasst. Als in Tokyo die Häuser wackelten waren wir keine 100km entfernt. Trotzdem haben wir weder etwas gespürt noch irgendwelche Auswirkungen gesehen. Züge fuhren pünktlich und vom Erdbeben habe ich erst daheim im Internet von Stephanie erfahren. Von Freunden in Tokyo war zu vernehmen, dass es nicht sonderlich spektakulär war. Wieder einmal Glück gehabt, Kanto.

Nun denn, das war also mein Jahreswechsel, alles in allem sehr ereignissreich und spaßig. Auf das der Januar genauso schnell vorrüber geht - es sind nur noch 3 Reports, 7 Prüfungen und 2 Präsentationen zu halten. ;-(