Sonntag, 25. Dezember 2011

Dienstag, 20. Dezember 2011

Warum so faul?

Kein Eintrag seid langer Zeit... warum ist das so?
Ich habe es schon im letzten angedeutet, ich leide unter akutem Zeitmangel.

Gestern Nacht habe ich die Präsentation für das Gruppendesignprojekt für "Japanese Gardens and Architecture" fertig gestellt. Außerdem habe ich gestern meine Hausarbeit für "International Monetary Studies" mit dem reizenden Thema "The United Kingdom - a peril for European integration?" abgegeben, die mich ziemlich gefordert hat, unter anderem weil ich hier ziemlich schlecht an Bücher komme und deswegen die Hauptargumentation aus Zeitungsartikeln der Yomiuri Shinbun, Spiegel Online, The Gurdian Online und Konsorten zusammenbasteln musste. Außerdem weiß ich nicht viel über Wirtschaft und musst mich lange einlesen. Man kann sich vorstellen, dass die Arbeit nach dem European Summit am 8./9. Dezember in Brüssel um einige Punkte erweitert werden musste. Cameron sei Dank.

Außerdem habe ich angefangen meine Hausarbeit für "Frontiers of Kyoto Humanities" zu schreiben die eine komparative Analyse des durch einen Manga ausgelösten Booms des Go-Spiels in Deutschland und Japan werden soll. Man kann sich vorstellen dass die wissenschaftlichen Quellen für ein nicht mal 6 Jahre zurück liegendes Randphänomen dürftig nicht vorhanden sind. Deswegen steige ich jetzt in die Feldforschung ein und bereite unter anderem ein Interview auf Japanisch vor, dass ich mit einem Go-Lehrer in Kyôto und eventuell dem Japanischen Go-Verband stellen möchte. Man wird sehen ob das so klappt wie ich mir das vorstelle.

Außerdem habe ich für meine Hausarbeit in "Japanese traditional literature" angefangen mich mit dem Heike Monogatari zu beschäftigen. Aufgabenstellung ist eine zielgerichtete Analyse eines klassischen Werkes auf frei wählbare Punkte, also zum Beispiel shukke, miyabi oder kakekotoba. (googelt es bitte für Erklärungen, ich mag jetzt nicht) Das ganze soll 12-15 Seiten single space sein, also bis zu 30 Seiten im in Deutschland üblichen double-space. Das ist... ne ganze Menge...

Weitere Hausarbeiten warten noch im Society Kurs, der aber eher ein Essay ist und deswegen nicht so anstrengend wird. Und natürlich der Religionskurs. Ich habe angefangen mich in Shingon (also esoterischem) Buddhismus einzulesen, vor allem hat mich das Konzept der Vajra interessiert, aber die Literatur auf Englisch hier ist nicht sehr ergiebig und das Thema ist... eventuell noch zu komplex für mich. Wenn alle Stricke reißen wird es also nur eine Arbeit über Shingon allgemein.

In den meisten genannten Kursen schreibe ich zusätzlich zur Hausarbeit noch eine Klausur, in einigen gilt es eine Präsentation zu halten. Dazu kommen noch die Abschlussprüfungen in den drei Blöcken Japanischunterricht.

Langweilig wird mir also nicht über Weihnachten, die Outline für Literature muss ich am 25. Dezember abgeben, dann geht es ab 4. Januar mit den Abgabefristen für die Arbeiten los, bis ich Ende Januar schließlich fertig sein sollte und die Klausurphase startet. Wenn ich gut voran komme... habe ich noch immer nicht ganz aufgegeben spontan nach Tokyo zu... schnecken. Mit Regionalzügen für 20€ und 9 Stunden lang mit 2-3 Nächten im Manga-Café oder so. Aber das wird dann eher nach Gusto entschieden.

Danach wird aber wieder fleissig was unternommen. Stephanie kommt dann nämlich auch bald vorbei, und dann Dom und Wolfi.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

クリスマス市とか。。。

Letzte Woche waren nun also die Mid-Term-Tests. Ich war so erkältet, dass ich im Prinzip nur geschlafen habe, trotzdem sind die Noten im positiven Bereich gelandet. Gott sei Dank. Ab Mitte Dezember bis Mite Januar sind auch meine 6 Hausarbeiten fällig, die teilweise bis 15 Seiten bei ganz normalem akademischen Niveau mit Bibliographie und Quellverweisen umfassen. Wer auch immer das Märchen in die Welt gesetzt hat, man würde hier nur Kindergartenseminare besuchen und zum Abschluss würde ein Essay mit persönlicher Meinung reichen... nun, der war wohl nicht an meiner Uni. Ich könnte mich jetzt noch seitenlang über Regenwetter, schlecht isolierte Gebäude und meine zu kurzen Socken beim Fahrrad fahren auslassen, aber da ich das allgemeine Gejammer selber schon nicht mehr hören kann, gehe ich gleich mal zu den interessanten Dingen über.

Am Sonntag war ich mit Malindy in Osaka wo wir den deutschen Weihnachtsmarkt besuchen wollten. Zu meiner Verblüffung war es tatsächlich ein mehr oder weniger authentischer Weihnachtsmarkt, mit Buden, Baum und stimmungsvoller Musik. Nur die Preise waren völlig aus dem Rahmen. Ich hatte eine gar nicht so schlechte Bratwurst mit ziemlich schlechter Semmel und 100g gebrannte aber kalte Mandel für jeweils 6€. Auf den Glühwein habe ich dann aber verzichtet, denn der plünderte mit 11(!)€ pro Tasse so ziemlich jeden Geldbeutel. Ansonsten war die Atmosphäre aber nicht sehr weihnachtlich, denn der Markt stand mitten unter dem Umeda Sky Building, einem der abgefahrensten Wolkenkratzer der Stadt. Höchstwahrscheinlich weil das deutsche Generalkonsulat auch dort sitzt. Außerdem hatte es angenehme 17°C und praller Sonnenschein. Wir sind dann noch auf die Spitze des Gebäudes gefahren, dem "Floating Garden Observatory", wo man eine nahezu ungehinderte Sicht auf die ganze Stadt hat.









Nach dem Sky Building ging es dann noch in die Stadt rein, wir sind von Umeda über Yodoyabashi bis zu Nipponbashi gelaufen, primär durch Nebenstraßen, weil ich der Meinung bin, so lässt sich das Ambiente einer Stadt besser erkunden. Die Gegend um Nipponbashi ist Vergnügungsviertel pur und am schönsten bei Nacht, weil alles glitzert und blinkt. Natürlich bin ich wieder im Gebrauchtladen gelandet und habe ordentlich spottbillige CDs eingesammelt... Danach ging es dann auch schon wieder zurück nach Kyoto, aber wir sind auch gut drei Stunden gelaufen, da war das Sitzen im Zug ganz angenehm.







Mittwoch, 30. November 2011

四国2

... weiter geht's in Shikoku. Nachdem wir also die große Seto-Brücke hinter uns gelassen haben, waren wir endlich auf Shikoku.  Es war dann auch gar nicht mehr weit bis zu unserem Ziel, die kleine Stadt Kotohira. Dort wurde uns auch langsam klar, was die Uni für Geld in diese Reise gesteckt haben muss. Das Hotel mit Zimmern im japanischen Stil war piekfein, mit Abendessen der Superlative, anschließendem Karaoke, einem Schwimmbad im 6. Stock und vor allem: ein natürlicher Onsen (heisse Quelle) auf dem Dach. Den mussten wir natürlich ausprobieren. Und zwar vor dem Essen, nach dem Essen und am nächsten Morgen um 6:00 Uhr, um den Sonnenaufgang Ende November in einem Onsen auf dem Dach eines Ryôkan zu sehen. Super Sache!










Nach dem morgendlichen Onsen-Besuch und meinem Frühstücksei ging es dann leider schon raus aus dem Ryôkan. Wir haben alles zusammengepackt, das Gepäck im Hotel gelassen und sind dann auf zum Kotohira-Schrein, dem größten Schreinkomplex Shikokus. Dort gab es Tempel en masse und, natürlich, alle lagen auf dem Weg zum Berggipfel, mit hunderten von Treppen die erklommen werden wollten. Das Ganze wurde uns dann übrigens als Udon-Pilgerweg vorgestellt, denn nach dem Schreinbesuch waren wir darauf vorbereitet, unsere eigenen Udon zu machen! Wir haben also Teig geknetet, geschlagen und getreten, Udon geschnitten und sind dann feierlich zum Restaurant gelaufen, wo wir sie gekocht haben. Dort ging übrigens eine original Astro-Boy Zeichnung von Tezuka. Sehr geil! Und älter als ich selber! Am Ende gab es dann noch ein Diplom: ich habe die Nudelschule abgeschlossen!













Dann war es auch schon Zeit zum aufbrechen. Diesmal ging es über eine andere Brücke zurück, die Akashi-Kaikyo, dort haben wir noch einmal Rast gemacht und ich habe die letzten Fotos des Tages gemacht.



Ansonsten weise ich noch einmal auf meinen Tumblr-Account hin, auf dem ich hin und wieder besondere Fotos in großer Auflösung veröffentliche. Und wünsche euch allen einen angenehmen Abend. :-)